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Verschiedenes über ayurvedische Therapien

Medizinisches Rauchen

Aus Pulvern von candana, patra, ela, guggul, udumbara, musta, tvak und anderen Drogen wird eine Paste hergestellt, auf ein daumendickes, acht fingerbreites Schilfrohr gestrichen und, wenn getrocknet, zusammen mit etwas Ghrita, Fett und Wachs in einer Pfeife mit langem Mundstück geraucht. Die Rauchmischung sollte ölig sein und aus Drogen mit madhura-rasa (süßem Geschmack) bestehen. Sie dient der Ölung, kräftigt die Sinnesorgane, den Schädel, die Haare und die Stimme und kann einmal am Tag geraucht werden.

Für Kopfreinigung sollte eine Mischung aus sveta, jyotismati, aguru und anderen aromatischen Substanzen verwendet werden. Das Rauchen einer solchen Mischung beseitigt die verschiedensten Kopfkrankheiten wie Rhinitis, Kopf-, Augen-, Zahn- und Ohrenschmerzen, Husten, Kieferkrampf, übermäßige Schleimabsonderung, Alopezie, Parasiten, Tonsillitis, Dyspnoe, Schluckauf, Schwäche der Zähne, Juckreiz, Niesen, übermäßiges Schlafen etc. und verhindert vāta- und kapha-Störungen.

Das Rauchen zur Reinigung kann mehrmals am Tag durchgeführt werden. Es ist angebracht in Zeiten, wo kapha und vāta angeregt sind und zwar nach dem Bad, nach den Mahlzeiten, nach Emesis, nach Niesen, nach dem Zähneputzen, nach Schnupfen, nach Anwendung von Kollyrium und nach dem Schlaf.

Die Symptome richtigen Rauchens sind Leichtigkeit des Kopfes, Reinigung der Brust, des Halses und der Sinnesorgane und die Beruhigung angeregter doṣas. Übermäßiges Rauchen und Rauchen zum falschen Zeitpunkt trocknet Hals und Kopf aus und verursacht Taubheit, Blindheit, Stummheit, Schwindel, Ohnmacht, Fehlfunktionen der Sinne und innere Blutungen. In solchen Fällen sind Schnupfen von Ölen und die Einnahme von Ghrita und sättigender Diät angebracht. Bei vāta-pitta-Komplikationen sollten die Gegenmaßnahmen ölig, bei raktapitta kalt und bei kapha-pitta rau sein.

In folgenden Fällen ist Rauchen kontraindiziert: bei Schwangerschaft, Vergiftungen, Müdigkeit, āma (Zustand unverdauter Nahrung), pitta, Durst, Schwindel, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Abmagerung, Verletzung, Augendefekten; nach Purgation, Enema und Blutungen; nachdem man Wein, Honig, Milch, fette Substanzen oder Nahrung mit Joghurt eingenommen hat; in Zuständen des Ärgers, der Rauheit des Körpers (Haut etc.), der Trockenheit des Gaumens; bei Kopfverletzungen, prameha und Alkoholismus (Alkoholvergiftung).

Rauchen in diesen Fällen und zur falschen Zeit führt zu ernsthafter Verschlimmerung der Störungen und zu Komplikationen. Wenn Störungen in Kopf, Nase oder Augen lokalisiert sind, sollte der Rauch durch die Nase und bei Störungen im Hals durch den Mund inhaliert werden. Man sollte den Rauch niemals durch die Nase ausstoßen, da dies den Augen schweren Schaden zufügen kann. Beim durch die Nase rauchen, schließt man ein Nasenloch mit einem Finger und inhaliert durch das andere dreimal hintereinander. Diesen Vorgang wiederholt man mit konzentriertem Geist dreimal für jedes Nasenloch und achtet dabei auf eine gerade Sitzhaltung.

Wenn nach dem Rauchen die Stimme nicht klar, der Hals voller kapha (Schleim) und der Kopf kalt und schwer ist, hat man nicht richtig geraucht.

Das Rauchinstrument sollte mindestens 24 Fingerbreiten lang sein für reinigendes Rauchen, 32 Fingerbreiten für ölendes Rauchen und 36 Fingerbreiten für routinemäßiges Rauchen, damit der Rauch genügend abgeschwächt wird. Der Pfeifenkopf sollte am besten aus Stein oder Metall (Gold, Silber, Eisen, Messing etc.) gefertigt sein.

(Textauszug aus dem Werk Ayurveda-Lehrbuch – Caraka-Saṃhitā-Kompendium, Sutra 3.1.3)