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Ayurveda – Spezifisches

Agni und Körperkonstitution

Gute und korrekte Funktion von Agni (jathara-agni), dem Verdauungsfeuer, ist wichtig für gute Verdauung und Transformation der Nahrung in ihr erstes Stadium: rasa-dhatu. Jathara-agni "kocht" oder "verbrennt" Nahrung im Magen und kann nach seiner Intensität vierfach unterteilt werden in 1. scharf; intensiv (tīkṣṇa), 2. mild (manda), 3. regulär; ausgeglichen (sama) und 4. irregulär; unausgeglichen (visama). Intensives Verdauungsfeuer kann alle Arten falscher Diät ertragen, während mildes Verdauungsfeuer selbst durch kleinste Irregularitäten gestört wird. Die sama-Art wird durch Fehler in der Diät gestört und arbeitet sonst normal, während visama manchmal durch Irregularitäten gestört wird und manchmal nicht.

Diese vier Arten agni finden sich in vier Arten von Personen: (1) Personen, bei denen vāta, pitta und kapha im Gleichgewicht sind, haben ausgeglichenes Verdauungsfeuer; (2) Personen, bei denen vāta in der Konstitution dominiert, haben visama agni aufgrund der Beeinträchtigung agnis durch vāta; (3) Personen, bei denen pitta dominiert, haben tīkṣṇa agni aufgrund der Beeinträchtigung agnis durch pitta und (4) bei Personen mit kapha-Konstitution ist agni mild aufgrund der Beeinträchtigung durch kapha.

Für diese vier Konstitutionstypen sind vier Regimes segensreich. Eine Person, die ausgeglichene doṣas besitzt, sollte ein in allen Aspekten ausgeglichenes Regime wählen. Bei der Vorherrschaft einer der drei doṣas sollte die Person solange ein dem dominanten doṣa entgegengesetztes Regime (Diät, Verhalten, therapeutische Maßnahmen) befolgen, bis agni wieder im Normalzustand ist. Danach sollte eine ausgeglichene Diät befolgt werden.

Agni-Intensität Funktion Körperkonstitution
tīkṣṇa (scharf; intensiv) kann alle Arten falscher Diät ertragen pitta dominiert in der Konstitution
manda (mild) wird selbst durch kleinste Irregularitäten gestört kapha dominiert in der Konstitution
sama (regulär; ausgeglichen) wird durch Fehler in der Diät gestört und arbeitet sonst normal vāta, pitta und kapha im Gleichgewicht
visama (irregulär; unausgeglichen) wird manchmal durch Irregularitäten gestört und manchmal nicht vāta dominiert in der Konstitution

(Textauszug aus dem Werk Ayurveda-Lehrbuch – Caraka-Samhita-Kompendium, Vimanasthana)