Verschiedenes über Krankheiten
Kuṣṭha – hartnäckige Hautkrankheiten
Kustha (Lepra und andere hartnäckige Hautkrankheiten) wird verursacht durch die Morbidität der drei doṣas und der vier dhātus tvak, mamsa, rakta (Haut, Fleisch, Blut) und lasika (Lymphe), die durch die morbiden doṣas affektiert sind. Diese sieben Faktoren erzeugen sieben Arten von kuṣṭhas, die sich im gesamten Körper ausbreiten. Kuṣṭha entwickelt sich niemals nur durch die Erregung eines einzigen doṣas. Entsprechend Kombination und Dominanz von doṣas und ihrer Lokation im Körper gibt es Variationen in Schmerzen, Farben, Formen, spezifischen Merkmalen, Namen, Symptomen und Behandlungen der verschiedenen kuṣṭha-Arten, obwohl sie durch die gleichen ätiologischen Faktoren hervorgerufen werden. So kann man sieben oder – nach einer anderen Klassifizierung – achtzehn Arten unterscheiden. Im Grunde könnte man entsprechend der Kombinationen der doṣas etc. unzählige Variationen beschreiben.
Atreya beschreibt in dieser Sektion die sieben Hauptarten (mahakuṣṭhas) kapalakuṣṭha, audumbara, mandala, ṛṣyajihva, pundarika, sidhma und kakana. Kapalakuṣṭha wird verursacht durch die Dominanz von vāta; bei audumbara dominiert pitta; bei mandala kapha; bei ṛṣyajihva vāta und pitta; bei der Entstehung von pundarika sind kapha und pitta die dominierenden Faktoren; bei sidhma kapha und vāta; und bei kakana sind alle drei doṣas im gleichen Maße Verursacher.
Ätiologie aller Arten von kuṣṭhas
Folgende Faktoren erregen alle doṣas gleichzeitig: antagonistische Ernährung1 und Fehler in der Reihenfolge bei der Einnahme heißer und kalter Dinge; übermässige Einnahme von Honig, phanita, Fisch, Lakuca, Rettich und Kakamaci während man an Indigestion leidet; Diät, die hauptsächlich aus untergeordneten Getreidesorten wie Hayanaka, Cinaka, Uddalaka und Kodo zusammen mit Milch, Joghurt, Buttermilch, Jujuba, Pferdebohnen und fettigen oder öligen Substanzen besteht; Geschlechtsverkehr, Körperübungen und Hitze im Übermaß, nachdem man obiger Diät gefrönt hat; Bäder in kaltem Wasser während man sich in einem Zustand der Erhitzung, der Furcht, des Kummers oder der Erschöpfung befindet; wiederholte Einnahme von Nahrung, die Brennen verursacht; Unterdrückung eines Brechreizes; übermäßiger Gebrauch von snehana-Substanzen (innerlich und äußerlich).
Die genannten Faktoren erregen alle drei doṣas und lockern gleichzeitig die vier dhatus tvak, etc., in denen sich die doṣas dann festsetzen und weitere Morbidität verursachen können. So entstehen kuṣṭhas.
Prodrome von kuṣṭha
Symptome, die der Manifestation von kuṣṭhas vorausgehen, sind mangelhafte oder übermäßige Perspiration; Rauheit oder übermäßige Glattheit; abnormale Hautverfärbung; Juckreiz; stechender Schmerz; Taubheitsgefühle; Brennen; Kribbeln; Hitzegefühle; Schwere; häufiges Erscheinen von Ödemen; schmierige Exkremente in den Körperöffnungen (Ohren, Nase etc.); extreme Schmerzen bei Verbrennungen, Frakturen und Bissen; Eiterung und Nichtheilung selbst kleiner Wunden.
Anmerkungen
1 siehe: Antagonistischer Gebrauch von Nahrung
(Textauszug aus dem Werk Ayurveda-Lehrbuch – Caraka-Saṃhitā-Kompendium, Vimanasthana)