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Ayurvedische Fachbegriffe

Eine kleine Auswahl der am häufigsten gebrauchten ayurvedischen Fachbegriffe.

[Umfangreiche Glossare mit Hunderten von ayurvedischen Fachbegriffen sind in den beiden Werken Ayurveda-Lehrbuch – Caraka-Saṃhitā-Kompendium und Ayurveda Materia Medica enthalten.]

agni
Feuer; das Verdauungsfeuer
ākāśa
Äther, Raum
ākāśīya
Dravyas (Substanzen), die dominant sind ākāśa. Solche Substanzen besitzen die Eigenschaften weich, subtil, glatt und leicht.
āma
1. roh, ungekocht, unverdaut, unreif; 2. unverdaute Speise; das Produkt mangelhafter Verdauung und mangelhaften Stoffwechsels; Verdauungstoxine, -schlacken.
āmadoṣa
Störung, Krankheit verursacht durch āma
amla
sauer
amla rasa
der saure Geschmack
anuvāsana
öliges Enema
ap
das Element Wasser
apāna-vāyu
Einer der 5 Arten vāyu. Er ist zuständig für Entleerung von Harn und Kot, Ejakulation, Menstruation und Geburt und hat seinen Sitz in Blase, Penis, Nabel, Schenkel, Leisten und Anus.
ariṣṭha
Vergorenes Kräutergetränk, arzneil. Kräuterwein, hergestellt mit Kräuterdekokt, Jaggery oder Honig, Gewürzen und Madhuka indica.
aroga
Gesundheit, »Frei von Krankheit«
āsava
Mit frischem Kräutersaft oder einem kalten Kräuterauszug hergestelltes Gärgetränk, arzneil. Kräuterwein, hergestellt Rosinen, Jaggery oder Honig, Gewürzen und Madhuka indica.
asthāpana
nicht-öliges Enema
asthi, asthi-dhātu
Knochen, Knochengewebe
ātma
individuelle Seele
āyus
das Leben
bhū
das Element Erde, auch prithivi genannt
brahman, paramātma, bhagavān
3 Aspekte des Absoluten: 1. brahman – unpersönliche Form (alldurchdringende spirituelle Energie), 2. paramātma – der Herr als Überseele im Herzen eines jeden Lebewesens, 3. bhagavān – die Persönlichkeit Gottes in vielen spirituellen Formen.
bṛṁhana
aufbauend; Substanzen mit Gewebe aufbauenden Effekt.
buddhi
Intelligenz, Intellekt
cūrṇa
Pulver; fein gemahlene Kräuter
dhātus
Körpergewebearten. 7 dhātus sind: 1. rasa-dhātu (Essenz der Nahrung, des Nahrungssaftes; Lymphe; Plasma), 2. rakta-dhātu (Blut), 3. māṃsa-dhātu, (Muskelgewebe) 4. medah-dhātu (Fettgewebe), 5. asthi-dhātu (Knochengewebe), 6. majjā (Knochenmark), 7. śukra-dhātu (Samen)
doṣas
Die 3 Lebensenergien, Körperfunktionen regulierende Energien; Prinzipien (und Substanzen), die verschiedene Funktionen des Körpers regulieren: vāta, pitta, kapha. Wenn sie gestört sind verursachen sie Fehler, d.h. Krankheiten, und da diese drei leicht gestört werden können durch falsche Ernährung, falsche Lebensweise und äußere Faktoren, werden sie doṣas genannt, was wörtlich »Fehler« bedeutet.
ghṛta
Ghee, Butterfett, geklärte Butter
guṇa
Eigenschaft, Merkmal. Im Ayurveda werden 20 guṇas, Eigenschaften von Substanzen, genannt: schwer – leicht, kalt – heiß, feucht – trocken, stumpf – scharf, stabil – mobil, fest – flüssig, grob – fein, glatt – rau, trüb – klar und hart – weich.
guru
1. schwer, 2. Lehrer des vedischen Wissens
indriyārthas
die 5 wissenserwerbenden Sinne: Geruchsinn, Geschmacksinn, Gesichtssinn, Gehörsinn, Tastsinn
īśvara
der Höchste Herr, die Persönlichkeit Gottes
jatharāgni
das Hauptverdauungsfeuer
jñāna
Wissen
kāla
Zeit; Jahreszeit und Stadium einer Krankheit
kālaja
durch die Zeit verursacht(e Krankheit)
kapha
Schleim (śleṣma); Schleim regulierende Energie im Körper.
karma
1. Aktion, Arbeit, Handlung, Tätigkeit; 2. auch gebraucht im Sinne von karma-phala
karmaja
durch die karma verursacht(e Krankheit)
karma-phala
»Früchte« (phala), Ergebnisse, Resultate, Folgen von Handlungen. Wenn Menschen, die mit vedischen und ayurvedischen Wörtern und Fachbegriffen nicht vertraut sind, von karma reden, meinen sie damit eigentlich karma-phala. [Durch das göttliche Karma-Gesetz sind Menschen gezwungen, die Früchte ihrer Handlungen zu ernten, ob sie wollen oder nicht.]
karmendriyas
die 5 Arbeitssinne (Arme, Beine, Zunge, Genital, Anus)
kaṣāya
herb, adstringierend
kaṣāya rasa
der herbe Geschmack
kaṭu
scharf
kaṭu rasa
der scharfe Geschmack
langhana
reduzierend; reduzierende Therapie; Fasten
lavana
Salz, salzig
lavana rasa
der salzige Geschmack
laghu
leicht
lekhana
gewebeabbauend
lekhanīya
Gewebe abbauend, Drogen mit gewebeabbauendem Effekt
madhura
süß
madhura rasa
der süße Geschmack
mahābhūtas
5 »große Elemente« – 1. Erde (bhu), 2. Wasser (ap), 3. Feuer (tejas), 4. Luft (vāyu), 5. Äther/Raum (ākāśa)
majjā, majjā-dhātu
Knochenmark
māṃsa, māṃsa-dhātu
Fleisch, Muskelgewebe
manas
Geist, Verstand, Gemüt
mantra
vedische, spirituelle Klangschwingung
medhah-dhātu, medas
Fettgewebe
nirāmaya
Wohlbefinden, Gesundheit, gesund, »frei von āma«
pañca-karma
5 Reinigungstherapien: Kopfreinigung (śirovirecana), Emesis (vamana), Purgation (virecana), Enema (öliges und nicht-öliges Enema – anuvāsana, asthāpana)
paramātma
Überseele, die höchste Seele
pitta
Feuer; Feuer (Metabolismus) regulierende Energie im Körper.
prāna-vāyu
Einer der 5 Arten vāyu. Er ist in Kopf, Hals, Brust, Zunge, Mund und Nase lokalisiert. Seine Funktionen sind Niesen, Rülpsen, Speien, Atmung, Verdauung usw.
pṛthivī
das Element Erde
parthiva
Substanzen, die in pṛthivī dominant sind. Sie besitzen die Eigenschaften schwer, hart, dicht, stabil, grob und sind hauptsächlich süß im Geschmack.
puruṣa
1. Der Höchste Herr, 2. die spirituelle Person, das unzerstörbare, ewige Lebewesen im Körper.
rajo-(guṇa)
Erscheinungsweise der Leidenschaft
rakta, rakta-dhātu
Blut
rasa
1. Geschmack (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb), 2. Saft, Flüssigkeit, 3. Essenz
rasa-dhātu
Essenz der Nahrung, des Nahrungssaftes; Lymphe; Plasma
rasāyana
Verjüngung; Verjüngungsmittel; verjüngend; Elixier; Mittel, das rasa-dhātu verbessert (und damit auch die folgenden dhātus)
roga
Krankheit
rūkṣana
Rau und trocken machen. Medizinische Maßnahme um Korpulenz oder Fett zu reduzieren.
sāma
(Krankheit) »verbunden mit āma«
samāna-vāyu
Einer der 5 Arten vāyu. Er ist in srotas, die Schweiß, doshas und Flüssigkeiten transportieren und in der Nähe des Verdauungsfeuers lokalisiert.
samhitā
Abhandlung, Buch
sattva-(guṇa)
Erscheinungsweise der Reinheit, Klarheit, Tugendhaftigkeit
sat-cit-ānanda
Sein, Wissen und Glückseligkeit
śirovirecana
Kopfreinigung (durch nasya, Schnupfen von Anu-taila und anderen kopfreinigenden Drogen)
snehana
ölend und befeuchtend
srotas
feine Körperkanäle
stambhana
therapeutische Maßnahme um die Bewegung mobiler Substanzen im Körper zu stoppen (zum Beispiel Diarrhoe)
śukra, śukra-dhātu
Samen
svedana
schweißtreibend, schweißtreibende Therapie; Dampfbad
taila
Öl, Massageöl, Sesamöl
tamo-(guṇa)
Erscheinungsweise der Unwissenheit, Dunkelheit
tejas
das Element Feuer
taijasa
Dravyas (Substanzen), die hauptsächlich dominant sind in tejas. Solche Substanzen sind leicht sauer und salzig und hauptsächlich scharf. Sie fördern Verdauung, Metabolismus, Ausstrahlung und gesunden Teint.
tikta
bitter
tikta rasa
der bittere Geschmack
triguṇa
Die drei Erscheinungsarten der materiellen Natur: sattva (Reinheit, Klarheit), rajas (Leidenschaft), tamas (Unwissenheit, Trübheit, Dunkelheit)
udāna-vāyu
Einer der 5 Arten vāyu. Er ist in Nabel, Brust und Hals lokalisiert. Er ist zuständig für Sprache, Bemühung, Energie, Stärke, Ausstrahlung.
vamana
Therapie zum Erzeugen von Erbrechen für die Reinigung des Magens
vatis
Tabletten, Pillen
vāta
Luft; Wind (vāyu); Element, Energie im Körper, die Bewegung, Atmung, Ausscheidung und andere Funktionen des Körpers reguliert
vāyu
Luft; Wind. Es gibt 5 vāyus im Körper: apāna, samāna, udāna, vyāna und prāna-vāyu, die verschiedene Funktionen erfüllen.
veda
Wissen, Wissenschaft
vidya
Wissen
virecana
Therapie zur Erzeugung von Purgation für die Reinigung des Dünndarms
vyāna-vāyu
Einer der 5 Arten vāyu. Er durchdringt den ganzen Körper und ist zuständig für Bewegung, Ausdehnung, Zusammenziehung, Zwinkern usw.