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Spirituelle Aspekte im Ayurveda

Die Kategorie »Spirituelle Aspekte im Ayurveda« beinhaltet wichtiges Wissen über den Zusammenhang von Gesundheit und Leben im Einklang mit der göttlichen Ordnung.

Seuchen und Epidemien

Der folgende Text ist dem Werk Ayurveda-Lehrbuch – Caraka-Saṃhitā-Kompendium entnommen und dürfte besonders für die heutige Zeit interessant sein, wo Seuchen und Epidemien unter Menschen und Tieren scheinbar wieder um sich greifen. Oder es werden Epidemien fabriziert, oder es wird etwas als Pandemie ausgerufen was nie zuvor als Pandemie galt und es werden auf dieser Grundlage furchtbare Maßnahmen getroffen unter denen die ganze Welt ächzt und leidet. Aber hören wir erst mal was die Caraka-Samhita zum Thema Epidemien zu sagen hat. Ich werde dann verschiedene Aussagen im Text kommentieren.

Einst durchstreifte Atreya Ṛṣi mit seinen Schülern den Wald von Kampīlya, der Hauptstadt von Pancala, wo damals die Elite der brāhmanas lebte und richtete folgende Worte an sie: »Es lassen sich in dieser Zeit einige abnormale Erscheinungen in Planeten, Sonne, Mond, Luft, Feuer und der Natur beobachten. Diese Zeichen indizieren Störungen in den kommenden Jahreszeiten. Sehr bald werden die Pflanzen ihre rasas, vīrya, vipāka und prabhāva nicht mehr richtig manifestieren und als Folge davon werden sich Krankheiten ausbreiten. Deshalb solltet ihr Heilpflanzen sammeln, bevor die Zeit der Zerstörung herangekommen ist, die Erde ihre Fruchtbarkeit und die Pflanzen ihre Kraft verloren haben. Wir werden sie brauchen für heilbare Kranke, die bei uns Zuflucht suchen. Es ist nicht schwierig epidemische Krankheiten zu heilen, vorausgesetzt die Drogen werden richtig gesammelt, aufbewahrt und verabreicht.«

Agniveśa fragte seinen Lehrer daraufhin, wie es kommt, daß Leute trotz Unterschieden in Konstitution, Diät, physischer Stärke, Geist, Alter etc. gleichzeitig von der gleichen epidemischen Krankheit heimgesucht werden können. Atreya geht nun ausführlich auf das Thema ein und behandelt Ursachen, Symptome, Therapien und in diesem Zusammenhang auch die Frage nach der normalen Lebensspanne und dem vorzeitigen Tod.

Ursachen von Epidemien und Merkmale der Ursachen

Luft (vāyu), Wasser (udaka), Ort (deśa) und Zeit (kāla) sind Faktoren, die Einfluß auf alle Individuen einer Gesellschaft ausüben. Durch Störung dieser Faktoren entstehen Krankheiten, die ein ganzes Volk vernichten können, trotz der unterschiedlichen Konstitutionen etc. der Menschen.

Luft, die der Gesundheit schadet, trägt die folgenden Merkmale: Nichtübereinstimmung mit der Jahreszeit; übermäßige Gewalt (Orkane etc.) oder übermäßige Stagnation (Windstille); übermäßige Trockenheit, Kälte, Rauheit, Feuchtigkeit, Hitze; Zusammentreffen verschiedener Winde aus verschiedenen Richtungen; Vermischung mit üblen Gerüchen, Gasen, Sand, Asche und Rauch.

Seit der Industrialisierung wird die Luft mehr und mehr durch giftige Chemikalien aus Fabrikschornsteinen und seit etlichen Jahren sogar durch Sprühen von giftigen Substanzen aus Flugzeugen zur Wettermanipulation und zu anderen Zwecken, die von ihren Verursachern als Geoengineering bezeichnet werden, verunreinigt, was sich natürlich nicht positiv auf die Gesundheit der Menschen und anderer Lebewesen auswirkt. Hinzu kommt noch die Verunreinigung der Luft durch die Abgase unzähliger Motorfahrzeuge fast überall auf der Erde. Aufgrund der Schädlichkeit der giftigen Substanzen leiden Millionen von Menschen unter Atemwegserkrankungen und anderen Affektionen.

Grippe und Erkältung im Ayurveda

Das Krankheitsbild von Grippe zählt im Ayurveda zu jvara, śvāsa, kāsa (Fieber, Atemwegserkrankungen, Husten, Dyspnoe, Bronchitis, Asthma etc.) und zu Erkältungskrankheiten. Die Ursache von Erkältung liegt ja schon im Wort: Kälte, kalte (besonders feucht-kalte) Luft im Herbst und Winter beeinträchtigen die Funktion der drei doshas. Wenn dem nicht mit Wärme begegnet wird (warme Kleidung, warme Speisen, warme Bäder etc.) und dann noch das Verdauungsfeuer durch kalte Speisen oder kalte Getränke nach einer Mahlzeit gestört und geschwächt wird, wird die Nahrung nicht richtig verdaut und der halb- oder unverdaute Nahrungsbrei kann dann zusammen mit den beeinträchtigten doshas verschiedene Krankheitssymptome wie Erbrechen, Diarrhoe, Übelkeit, Entzündungen und auch übermäßige Schleimabsonderung, Husten, Beeinträchtigung der Atmung durch Blockade von prana-vayu und andere Symptome erzeugen. Unverdaute Nahrung und die Folge davon wird im Ayurveda āma genannt. Wenn āma beseitigt worden ist z. B. durch Fasten, die Einnahme von leichten Speisen mit verdauungsfördernden Gewürzen und durch ayurvedische Präparate, verschwinden die Krankheitssymptome.

Grippe oder grippale Affektion ist oft mit Fieber verbunden. Die Ursache davon ist aus ayurvedischer Sicht eine Beeinträchtiung von jatharagni, dem Verdauungsfeuer. Und zwar wird es durch die erregten doshas von seinem Sitz (unterer Teil des Magens) fortgetragen, im ganzen Körper verteilt und dann in der Haut und auch in anderen dhatus lokalisiert. Āma muß abgebaut und ausgeschieden und das Verdauungsfeuer an seinen ursprünglichen Sitz zurückgebracht werden. Im akuten Stadium von Fieber verursacht durch vāta und kapha sind Einnahme von heißem Wasser oder Ingwer-Tee heilsam.

Im Caraka-Samhita, Cikitsasthanam, Jvara-cikitsitam, im Kapitel "Prinzipien der Therapie und diätetische Maßnahmen" heißt es:

"Bei akutem Fieber sollte man Tagesschlaf, Baden, Massage, feste Nahrung, Geschlechtsverkehr, Zorn, Wind, Körperübungen und die Einnahme von Drogen (Medizin) in jeder Form vermeiden.

Im Anfangsstadium von jvara ist laṅghana (fasten oder leichte Diät und evakuative Maßnahmen) die angemessene Therapie, außer wenn das Fieber durch Schwindsucht, Abmagerung, vāta, Furcht, Zorn, Verlangen, Sorge und Überanstrengung verursacht worden ist.

Durch laṅghana wird die Morbidität beseitigt und das Verdauungsfeuer angefacht, wodurch das Fieber verschwindet und Leichtigkeit und Appetit zurückkehren. Reduzierende Therapie darf nicht mit der Stärke des Patienten in Konflikt kommen, denn Gesundheit, die das Ziel der Therapie ist, hängt von Stärke ab.

Im ersten Stadium von jvara sind laṅghana, svedana, Zeit, yavāgūs und Drogen mit bitterem Geschmack heilsam für die metabolische Transformation unreifer doṣas.

Bei Durst in vāta-kapha-jvara sollte heißes Wasser gegeben werden, während bei Fieber verursacht durch Wein und pitta kaltes Wasser, gekocht mit bitteren Drogen, empfehlenswert ist. Beide Arten von Wasser sind digestiv, antipyretisch, diaphoretisch, erzeugen Geschmack, reinigen srotas, stärken und sind heilsam."

Zu den weiter oben genannten Merkmalen von schädlicher Luft als Ursache von Epidemien (Nichtübereinstimmung mit der Jahreszeit; übermäßige Gewalt (Orkane etc.) oder übermäßige Stagnation (Windstille); übermäßige Trockenheit, Kälte, Rauheit, Feuchtigkeit, Hitze; Zusammentreffen verschiedener Winde aus verschiedenen Richtungen; Vermischung mit üblen Gerüchen, Gasen, Sand, Asche und Rauch) kommen heutzutage also auch noch giftige Chemikalien in der Luft hinzu.

Bevor im März/April 2020 von der WHO eine Pandemie mit Namen, die wir alle kennen, ausgerufen wurde, litten Menschen schon lange unter den gleichen Symptomen und das wurde Grippe genannt und als Verursacher ein sog. Virus erkannt. Nachdem die alte Grippe einen neuen Namen erhalten hatte, verschwand sie und niemand sprach mehr von ihr.

Etliche gute Ärzte in Deutschland und in anderen Ländern untersuchten schon Jahre zuvor den Zusammenhang zwischen Chemtrails und Atemwegserkrankungen. Wenn Giftstoffe fast überall mehr oder weniger stark in der Luft vorhanden sind und außerdem noch Kälte, kalte feuchte Luft etc. und den Jahreszeiten unangemessene Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen eine Rolle spielen, kann man für deren krankmachenden Effekt leicht sog. Viren, die durch den Atem, Niesen und Husten übertragen werden, verantwortlich machen und eine Epidemie ausrufen.

Wenn aber weltweit oder länderweit nur ein kleiner Prozentsatz alter und schwacher Menschen an den Folgen der Vergiftung stirbt oder schwer krank wird, sollte das vielleicht nicht als Pandemie bezeichnet werden. Zumindest sollte dem kein blinder Aktionismus folgen in Form von nutzlosen Maßnahmen, die weit mehr Menschen physisch und psychisch schädigen, als die sog. Epidemie getan hat oder getan haben könnte. Besser wäre es, die sog. Experten und Maßnahmenmacher (und natürlich auch alle, die intelligent genug sind) würden sich mal ernsthaft mit Ayurveda beschäftigen, ihren Horizont erweitern und geistig heil werden.

Die Merkmale von Wasser, das seine normalen Attribute verloren hat, sind abnormaler Geschmack, Geruch, Farbe und Berührung; Schleimigkeit; Abwesenheit von Wasserlebewesen; und unerfreulicher Anblick (eines Sees, Flusses etc.).

Mit dem Wasser ist es das Gleiche wie mit der Luft: Verunreinigung durch giftige Chemikalien verursachen Krankheiten. Was zuvor in den Himmel geblasen wurde und was direkt von oben ausgesprüht wurde, fällt mit Regen, Schnee, Hagel und Nebel auf das Land, auf die Erde und von dort gelangt es in den Boden, in die Pflanzen und ins Grundwasser.

Dazu kommt noch direkte Verunreinigung, Vergiftung landwirtschaftlicher Flächen durch sogenannte Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel durch konventionelle Landwirtschaft, die Jahr für Jahr tonnenweise über die Felder gesprüht werden. Diese Gifte befinden sich zum Teil auch in der Nahrung.

Was durch die Kanalisation in den Kläranlagen der Städte und Dörfer landet – und das sind gewiss nicht nur Fäkalien –, wird zu Klärschlamm verarbeitet und dann getrocknet als Dünger verwendet. Auf diese Weise gelangen noch mehr Gifte in den Boden und in die Nahrung.

Land hat einen schädlichen Einfluß, wenn es folgende Merkmale aufweist: Abnormalität von Geruch, Farbe etc.; extreme Sumpfigkeit oder Feuchtigkeit; Überbevölkerung von Schlangen, wilden Tieren, Moskitos, Fliegen, Ratten, Eulen, Geiern und Schakalen; Versteppung; Übermaß an verdorrten Nutzpflanzen; Geschrei von wilden Hunden und von Vögeln (Raben und Krähen etc.); Verwirrung und schrecklicher Zustand von Tieren und Vögeln; Abwesenheit von dharma, Wahrhaftigkeit, Einfachheit, gutem Betragen und anderen Tugenden der Bewohner; ständige Agitation der Gewässer und Überschwemmungen; häufiges Erscheinen von Meteoriten, Vulkanausbrüchen, Blitzen und Erdbeben; schreckliches Erscheinungsbild der Natur; häufiges Erscheinen roter, weißer und kupferfarbener Dünste bei Sonne, Mond und Sternen; Atmosphäre der Verwirrung, Erregung, Klage und Dunkelheit; häufig zu hörendes Heulgeräusch, als ob das Land von guhyakas (Dämonen) heimgesucht wird.

»Abwesenheit von dharma, Wahrhaftigkeit, Einfachheit, gutem Betragen und anderen Tugenden der Bewohner; ständige Agitation der Gewässer und Überschwemmungen; häufiges Erscheinen von Meteoriten, Vulkanausbrüchen, Blitzen und Erdbeben. . . « – kommt uns das nicht bekannt vor oder ist das für uns schon normal geworden? »Abwesenheit von dharma« bedeutet Gottlosigkeit und Irreligion.

Jahreszeiten haben schädlichen Einfluß, wenn sie Merkmale manifestieren, die ihren normalen charakteristischen Merkmalen entgegengesetzt sind oder diese übermäßig oder mangelhaft manifestieren.

Oben aufgeführte vier Faktoren (Luft, Wasser, Ort und Jahreszeit) mit ihren charakteristischen Merkmalen sind verantwortlich für das Entstehen von Epidemien.

Wir sehen hier, dass das ayurvedische Verständnis von Epidemien ein anderes ist als das moderne. Das ist auch nicht verwunderlich. Ich würde sagen es ist umfassender, es hat das Ganze, die ganze Natur im Auge und nicht irgendwelche Vorstellungen von Mikro-Organismen. Mikro-Organismen sind zwar auch bekannt im Ayurveda – ich beziehe mich hier auf die klassischen ayurvedischen Schriften –, aber sie sind dort wesentlich unbedeutender als in der Vorstellung der modernen Medizin, was das Verursachen von Krankheiten betrifft. Mit dem Auge kaum oder nicht sichtbare Mikro-Organismen wie Bakterien, ganz kleine Würmer etc. können sich im Körper von Menschen und anderen Lebewesen entwickeln und vermehren und Störungen verursachen, wenn sie ein für sie günstiges, förderliches Entwicklungs-Milieu vorfinden.

So hat das auch der Erfinder (oder sozusagen Wegbereiter heutiger Vorstellungen) der Viren-Theorie, Louis Pasteur, am Ende seines Lebens gesehen. Er sagte: »Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.« Das bedeutet, statt den Teufel mit Beelzebub auszutreiben (die Mikroben mit giftigen Substanzen abzutöten), wird im Ayurveda die Ursache abgestellt durch vernünftige Ernährungs- und Lebensweise gemäß ayurvedischer Prinzipien der Gesunderhaltung des Körpers, wo auch Hygiene dazugehört. Zum Beispiel Hände waschen nach dem Urinieren und nach dem Stuhlgang, Händewaschen vor dem Essen, Obst und Gemüse waschen vor dem Verzehr. Man sollte meinen, das wäre völlig normal und es bräuchte nicht mehr extra daraufhin gewiesen zu werden.

Aber so ist es nicht: Vor ein paar Jahren erkrankten plötzlich viele Menschen in einigen Gebieten Europas mit gleichen Symptomen. Es wurde spekuliert, die Ursache wären Salmonellen oder irgendwelche Bakterien auf Tomaten aus einem bestimmten Anbaugebiet Spaniens. Im Radio hörte ich einen Mediziner sagen, die Menschen sollten die Tomaten vor dem Verzehr waschen. Das zeigt, dass das Allernormalste anscheinend nicht bekannt ist und nicht getan wird.

Es ist klar, daß der klassische Ayurveda nichts weiß von solchen Mikro-Organismen, die nur mit zigtausendfacher Vergrößerung sichtbar sind. Was auch immer da gesehen wird bei dieser Vergrößerung und dann als Virus oder Viren bezeichnet wird, mag sein was es will. Da ist auf jeden Fall eine Menge Raum für Spekulation gegeben, und wer kein echtes Wissen kennt und besitzt, dem bleibt dann wohl nichts anderes übrig als zu spekulieren. Das, was da gesehen wird unter dem Elektronenmikroskop, wird dann allein verantwortlich gemacht für die Manifestation von Krankheiten, gilt dann als Krankheitsverursacher. »Hurra, wir haben wieder etwas entdeckt, dafür kriegen wir den Nobelpreis, her mit der Kohle« :-) Die große Kohle machen dann allerdings andere mit Herstellung und Verkauf von Mitteln, die ins Blut gespritzt werden und dann im Körper die angeblich allein verantwortlichen unsichtbaren Bösewichter alle neutralisieren sollen. Oje, oje. Nebenbei bemerkt, im Ayurveda wird nichts ins Blut gespritzt.

Was mir bei meinen Ayurveda-Studien schon früh aufgefallen ist und was ich am Ayurveda besonders schätze, ist die analytische Herangehensweise, die wissenschaftlich-philosophische Ausrichtung auf das Wesentliche. Im Gegensatz zur modernen Medizin, die ohne einen Riesenapparat an Maschinen, Elektronenmikroskopen, Meßgeräten und hochtechnischen Geräten aller Art nicht auskommt, verliert Ayurveda nie das Ganze aus dem Blickfeld. Während die modernen Wissenschaftler mit immer komplizierteren oder feineren technischen Geräten immer mehr in die Tiefe gehen und gar nicht wirklich wissen, was sie da sehen im Blut und anderem Gewebe und eigentlich nur spekulieren, rätseln, vermuten und dann ihre Vorstellungen darüber als wichtige Erkenntnis, als Wahrheit, verbreiten, obwohl sie blind sind für das Ganze, ist Ayurveda schon von Anfang an den Dingen im Ganzen bis auf den Grund gegangen.

Die mahabhutas, fünf Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum – sind die Grundbausteine aller dravyas (Substanzen). Alles was sie sehen unter ihren Mikroskopen (und natürlich auch am Himmel durch Superteleskope) sind letztlich Kombinationen der fünf Elemente, aber diese Elemente selbst können sie nicht sehen. Dafür braucht es anscheinend ein Verständnis, eine Intelligenz, die der moderne Wissenschaftler nicht besitzt.

Moderne Wissenschaftler verlassen sich bei ihrer Forschung zu sehr auf ihre Technik (Messgeräte etc.). Menschliche Forschung unterliegt vier Defekten: 1. wir haben unvollkommene Sinne, 2. wir unterliegen der Täuschung, 3. wir begehen Fehler und 4. wir haben die Neigung zu betrügen. Diese vier Defekte oder Unzulänglichkeiten sind Ursache vieler falscher Vorstellungen oder Irrtümer. Aufgrund dieser Unzulänglichkeiten gelangt man auch durch Anwendung von technischen Apparaten nicht zu einer klaren Erkenntnis einer Sache. Durch ein Mikroskop sehe ich zwar etwas, was ich mit bloßem Auge nicht sehen kann, aber es ist immer noch das unvollkommene Auge, das durch das Mikroskop blickt und der begrenzte Verstand, der das Gesehene beurteilt und einordnet.

Die Masse der Menschen lässt sich leicht täuschen, besonders diejenigen Menschen, die aufgrund ihrer Indoktrinierung durch Schule, Universität, Fernsehen, Radio und andere Medien alles glauben, was ihnen von diesen Institutionen aufgetischt wird, nichts hinterfragen und jede andere Idee rigoros ablehnen. Sie glauben alles, was sie im Fernsehen gesehen und im Radio gehört haben und was sie dort nicht sehen bzw. hören, existiert für sie nicht. Für jeden sichtbare Tatsachen werden von ihnen schnell als Verschwörungstheorien abgekanzelt, wenn im Fernsehen und Radio nichts dazu gesagt wurde oder wenn diese Medien selbst von Verschwörung reden. Sie sind unwissend, ihr geistiger Horizont ist erbärmlich beschränkt.

Der unbedingte Glaube an Technik und dass technischer Fortschritt die Welt verbessert, unbedingt notwendig ist und das Leben leichter macht, ist tief in ihnen verwurzelt. Sie sehen all die technischen Errungenschaften wie Autos (absolut unverzichtbar für sie), Flugzeuge, landwirtschaftliche Maschinen, Computer (nichts geht ohne), Instrumente und Apparaturen der Medizin, all die zigtausenden von technischen Geräten und sind geblufft, getäuscht. Sie mögen kerngesund sein (wer kann das eigentlich im kali-yuga noch von sich behaupten?), frei von Krankheitssymptomen und voller Energie. Aber wenn ein technisches Gerät ihnen sagt »hey, du bist krank, hast böse Viren im Körper und brauchst jetzt eine Spritze, damit du andere nicht ansteckst«, dann glauben die das. Ohne die Zusammensetzung des Spritzmittels zu kennen, lassen sie sich das Zeug ins Blut jagen. Und wenn sie gleich danach oder Wochen später schwere Schäden erleiden oder gar sterben, hat das nichts mit dem Zeug zu tun.

Das ist alles sehr bedauerlich. Wenn man die Dinge aus ayurvedischer und vedischer Sicht betrachtet, ist man nicht mehr getäuscht und wird nicht ein Opfer der Unwissenheit oder betrügerischer Absichten anderer. Das vedische Wissen – zu dem auch Ayurveda gehört – ist von göttlicher Natur und damit frei von Fehlern. Es ist nicht das Produkt unvollkommener Menschen, die die Neigung haben, zu betrügen. Klevere Betrüger finden immer diejenigen, die sich von ihnen betrügen lassen.

Prävention

Durch vorbeugende Therapien kann man sich vor epidemischen Krankheiten schützen, vorausgesetzt es ist einem nicht bestimmt, während der Epidemie zu sterben und man hat auch keine karmischen Reaktionen zu erleiden durch die Epidemie. Als therapeutische Maßnahmen werden die fünf Reinigungstherapien empfohlen. Danach sollte rasāyana angewendet werden mit Drogen, die vor dem Ausbruch der Epidemie gesammelt wurden. Mindestens genauso wichtig für den Schutz des Körpers und des Lebens in dieser Zeit (und nicht nur in dieser Zeit) sind Wahrhaftigkeit, eine freundliche, wohlwollende Gesinnung allen Lebewesen gegenüber, Wohltätigkeit, Opfer, Gebete, Gleichmut, Rezitation der heiligen Schriften, brahmacarya, das Wohnen an gesunden Orten, Gemeinschaft mit sādhus, Hören der Schriften von selbstverwirklichten Weisen.

Ursachen der Abnormalität der vier Faktoren Luft, etc.

Die Wurzeln der Störungen von Luft, Wasser, Land und Jahreszeiten, die zu Epidemien führen, liegen im Verhalten der Menschen. Diese Aussage Atreya Munis wird in vielen vedischen Schriften bestätigt. Im Śrīmad-Bhāgavātam erklärt Śrī Śiva, daß alle Schwierigkeiten der menschlichen Gesellschaft ihre Ursache in Gottlosigkeit und Irreligiosität haben. Und im Mahābhārata erklärt Bhīṣma Mahārāja1 nach der Schlacht von Kurukṣetra seinem Enkel Yudhiṣtira, dem damaligen Kaiser von Bharatavarṣa, die Zusammenhänge zwischen dem Zustand eines Reiches und seiner Bewohner auf der einen Seite und der Fähigkeit und dem Verhalten der Regierung auf der anderen Seite. In der vedischen Kultur herrschten rājarṣis (heilige Könige) unter der Oberaufsicht der brāhmanas und spirituellen Lehrer im Einklang mit den offenbarten Schriften. Yudhiṣtira Mahārāja war einer der letzten großen Monarchen der vedischen Kultur. Es heißt im Śrīmad-Bhāgavātam, daß während seiner Regierungszeit die Erde Nahrung im Überfluß hervorbrachte, daß es weder Armut noch Hunger, noch Katastrophen gleich welcher Art gab. Es gab keine Kriminellen, ja noch nicht einmal Krankheit und vorzeitigen Tod. Und warum war dies so? Weil Yudhiṣtira Mahārāja dafür sorgte, daß die brāhmanas und die Kühe beschützt wurden und jeder seinem varṇa und āśrama gemäß beschäftigt war und seine religiösen Pflichten erfüllte. Er befolgte die Anweisungen der śāstras und handelte als Stellvertreter Gottes auf Erden und wurde von seinen Untertanen als solcher anerkannt und geliebt.

Das Gespräch zwischen Bhīṣma und Yudhiṣtira fand am Ende des dvāpara-yuga (vor ca. 5000 Jahren) statt. Bei diesem Gespräch gab Bhīṣma Mahārāja auch eine Vorschau auf das kommende Zeitalter, das kali-yuga, und beschrieb sehr genau die Zustände, die heute auf der Erde herrschen und im Verlauf der Zeit noch herrschen werden. Die Irreligiosität der Mißachtung der vedischen Schriften und mentale Spekulation führen dazu, daß die Lebensbedingungen auf der Erde immer schwieriger werden, je weiter die Zeit voranschreitet.

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, daß die oben beschriebenen Symptome der Beeinträchtigung von Luft, Wasser, Land, Zeit heute überall mehr oder weniger ausgeprägt zu beobachten sind. Und auch Seuchen, deren Ursache im Mangel an Hygiene und sexueller Selbstbeschränkung liegen, sind überall verbreitet.

Atreya Muni weist in Übereinstimmung mit den mahājanas auf die Wichtigkeit des vorbildlichen Charakters eines Herrschers oder Mitglieds einer Regierung hin. Wenn die Führer und Mitglieder der Regierung einer Nation irreligiös und im spirituellen Wissen ungebildet sind, werden sie sich bei ihren Entscheidungen nur von ökonomischen Interessen leiten lassen und so indirekt zur Ursache von Seuchen, der Zerstörung der Umwelt, des allgemeinen Mangels und Elends, der Kriminalität, etc. werden.

Seuchen und Epidemien sind letztendlich eine Reaktion auf die angesammelten Sünden einer Bevölkerung und zwar der im gegenwärtigen und der im vergangenen Leben begangenen Sünden. Aus diesem Grund sind sie auch nicht wirksam einzudämmen durch Medikamente, Impfungen etc. Opfer, Gebete, Studium der vedischen Schriften etc. reinigen das Bewußtsein der Menschen. Reinigung des Bewußtseins führt zu Wahrhaftigkeit, Sauberkeit, Mitleid mit allen Lebewesen, Selbstbeherrschung, Weisheit, Religiosität. Die vedischen Schriften empfehlen als besten und einfachsten Vorgang der Läuterung in diesem Zeitalter den sankīrtana-yajña, das Opfer des gemeinsamen Lobpreisens der heiligen Namen Gottes. Wenn die Menschen ihre sündhaften Handlungen einschränken (vor allem keine Kühe mehr schlachten) und dharma befolgen, wird der höchste Herr mit ihnen zufrieden sein und sie mit allem segnen, was sie brauchen, solange sie leben. Śrī Kriṣna sagt in der Bhagavad-gītā, daß die materielle Natur unter seiner Führung arbeitet. Die devas sind seine Stellvertreter, die Wind und Wetter und alle Abläufe in der Natur kontrollieren. Wenn die Menschen dharma befolgen, werden sie dafür sorgen, daß Regen zur rechten Zeit und im rechten Maß die Erde fruchtbar macht, daß die Erde überall für alle Lebewesen genügend Nahrung hervorbringt etc. Doch solange die Führer der Staaten und die Masse der Menschen unter dem Einfluß von Leidenschaft und Unwissenheit handeln und sich nicht verabschieden von ihrem gottlosen, unpersönlichen, mechanistischen Weltbild, wird dies nicht der Fall sein.

In den vedischen Schriften werden vier Dinge als Pfeiler aller Sünden bezeichnet: (1) Fleischessen (Töten), (2) unzulässige Sexualität,2 (3) Glücksspiel und (4) Berauschung. Sie stehen in Beziehung zu vier Eigenschaften: (1) Barmherzigkeit, (2) Enthaltsamkeit, (3) Wahrhaftigkeit und (4) Sauberkeit respektive. Diese Eigenschaften gehen bei den Menschen in dem Maße verloren, wie sie sich dem Töten etc. ergeben. Alle Vergehen gegen die göttliche Ordnung haben entsprechende Reaktionen zur Folge, genauso wie alle frommen Handlungen, die ein Mensch begeht – man erntet, was man sät. Die karmischen Früchte des Tötens unschuldiger Tiere mögen sich in Form von Kriegen, wo ganze Völker sich gegenseitig vernichten, über die sündhaften Menschen ergießen. Und dann fragen sie sich »wie konnte dies nur geschehen?« »was haben wir falsch gemacht?« »wer ist schuld an allem?«, und es werden hunderte von Büchern verfaßt und tausende von Spekulationen aufgestellt, die das Unheil erklären sollen. Die Reaktion auf sündhafte Handlungen mag sich auch darin äußern, daß einzelne Menschen oder ganze Völker der Attacke von rākṣasas, oder Mikroorganismen, oder anderen Lebewesen zum Opfer fallen.

1 Bhīṣma Mahārāja ist einer der zwölf mahājanas (großen Weisen des Universums), die anerkannte Autoritäten des vedischen Wissens sind.

2 außereheliche Sexualität, gleichgeschlechtliche Sexualität, Sexualität an falschen Orten, zur falschen Zeit, etc.