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Ayurveda – Spezifisches

vāta, pitta, kapha – die 3 doṣas

Vāta, pitta und kapha sind biologische Vorgänge regulierende Energien und Substanzen. Sie sind fundamentale Elemente für das ayurvedische Verständnis von Physiologie, Pathologie, Diagnostik und Therapeutik. Sie werden als doṣas (wörtl. »Fehler«) bezeichnet (hauptsächlich wenn sie gestört sind oder weil sie leicht gestört werden können). In der Natur werden sie vāyu, agni und soma genannt.

vāta
in der Natur: Vāyu (Wind; Gottheit des Windes)
Eigenschaften: rau/trocken, leicht, mobil, schnell, kalt, spröde, nicht-schleimig
Hauptsitze: Dickdarm/Mastdarm, Urinaltrakt, Hüften, Beine, Füße, Knochen, Tastsinn, Ohren und Darm
Funktionen: Vāyu initiiert Aufwärts- und Abwärtsbewegung, führt und kontrolliert den Geist, regelt die Tätigkeiten der Sinnesorgane, trägt die Sinnesobjekte (zum Geist), regelt Bewegung von Gelenken und Muskeln, ist verantwortlich für die strukturelle Formation der dhatus, fördert die Einheit des Körpers, ermöglicht die Sprache, ist die Wurzel des Hörorgans und des Tastsinns, ist die Quelle von Begeisterung und Mut, stimuliert agni, absorbiert doṣas, sorgt für die Ausscheidung von Exkrementen, schafft grobe und feine Kanäle im Körper, bildet den Fötus und erhält die Lebensspanne.
pitta
in der Natur: Agni (Feuer/Sonne; Gottheit des Feuers)
Eigenschaften: heiß, schneidend, flüssig, fleischiger Geruch, sauer, scharf
Hauptsitze: Dünndarm, Magen/Zwölffingerdarm, Schweiß, Lymphe, Blut, Augen, Leber, Milz
Funktionen: Agni, der im Körper in pitta enthalten ist, ist verantwortlich für Sehkraft, Verdauung, Körpertemperatur, normale/abnormale Hautfarbe, Mut/Furcht, Zorn/Erregung, Verwirrung/Klarheit, Weichheit der Organe, Hunger/Durst.
kapha
in der Natur: Soma (Wasser/Mond; Gottheit des Mondes)
Eigenschaften: ölig/feucht, glatt, weich, süß, dicht, fest, träge, starr, schwer, kalt, schleimig, transparent
Hauptsitze: Magen, Brust, Kopf, Hals, Gelenke und medas (Fettgewebe)
Funktionen: Soma, der im Körper in kapha enthalten ist, ist verantwortlich für Festigkeit/Lockerkeit, Aufbau/Abbau, Tatkraft/Trägheit, Stärke/Schwäche, Verständnis/Illusion etc.

Wenn die drei doṣas im Gleichgewicht sind, d.h. nicht vermehrt, vermindert oder angeregt sind, funktionieren sie normal und der Körper ist gesund. Wenn das Gleichgewicht der doṣas und oder ihre jeweiligen Funktionen gestört ist, manifestieren sich Krankheiten bzw. Störungen in den dhatus (7 Körpergewebearten wie Blut, Muskel- und Fettgewebe etc.).

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